Rezension

Liquid Light, Dominique Hille

Dominique Hilles Ausstellung »Liquid Light« in der Galerie Adlergasse zeigt einfühlsame, oft experimentelle Fotografie.

Datum

06.02.2019

Autor/in

Johanna Failer

Ausstellungstitel

Liquid Light

Ausstellungsort

Galerie Adlergasse

Ausstellungsdauer

28.01. – 15.03.2019

Ein Werkzeug ihres Arbeitsprozesses in der Dunkelkammer hat Dominique Hille mit in die Ausstellung gebracht: weiße Entwicklerschalen. Diese hier sind aus Keramik angefertigt. Auf dem Boden angeordnet und mit Wasser gefüllt bilden sie ein wertvolles Behältnis geliebter Erinnerungen (loving memory of my memory class: bild). Das Japanpapier, auf das Dominique Hille die Fotografien entwickelt hat, wird sich über die Dauer der Ausstellung im Wasser auflösen. Die gezeigten Bilder werden verschwinden, aber sie können, bruchstückhaft, in die Erinnerung übergehen: Kirschblüten, schwarze Äste vor weißem Himmel, eine Frau die den Kopf ins Grammophon steckt während auf dem Tisch Objekte ruhen wie aus einer anderen Zeit, wie bei Vermeer. Ich spüre: diese Bilder sind bedeutungsvoll. Doch die Bedeutung bleibt ein Geheimnis.

Alle Elemente verbinden sich, einer inneren Logik folgend, zu einer untrennbaren Einheit.

Fotografien an den Wänden zeigen Pflanzen, Steine, Stöcke, Menschen. Der Mensch auf freiem Feld ist ein immer wiederkehrendes Motiv, verletzlich und Schutz suchend, und immer wieder beschützt. Nie hat ein Körper nur eine Umgebung, nie die Natur eine bloße Betrachterin. Es geht nicht um Persönlichkeiten oder Landschaften. Alle Elemente in Hilles Bildern verbinden sich, einer inneren Logik folgend, zu einer untrennbare Einheit. Es sind Bilder, die grundlegende menschliche Erfahrungen und Wünsche erwecken, wie der Ruf aus einer universalen Erinnerung. Hier begegnet mir die vielbesagte Malerei mit Licht. Das Licht verflüssigt sich, eine tiefe Schönheit fließt über in mich und rührt an meiner Seele. Wagen Sie nicht, diese Beschreibung kitschig zu finden, solange Sie die Arbeiten nicht selbst gesehen haben!

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